Die betriebliche Altersversorgung Verpflichtung für Arbeitgeber ist ein Thema, das viele Unternehmen beschäftigt. Bin ich verpflichtet, meinen Mitarbeitern eine betriebliche Altersvorsorge anzubieten? Muss ich einen Zuschuss zahlen? Welche Regelungen sind gesetzlich vorgeschrieben und welche freiwillig?
Die Antworten auf diese Fragen sind für Unternehmen entscheidend, um rechtliche Risiken zu vermeiden und gleichzeitig eine attraktive Zusatzleistung für Mitarbeiter zu bieten.
In diesem Artikel erfährst du, welche gesetzlichen Vorgaben zur bAV für Arbeitgeber gelten, was Unternehmen freiwillig tun können und welche Vorteile eine durchdachte Strategie bietet.

Betriebliche Altersversorgung: Was ist Pflicht und was ist freiwillig?
Gesetzlicher Anspruch auf Entgeltumwandlung
Arbeitnehmer haben einen gesetzlichen Anspruch darauf, einen Teil ihres Gehalts für eine betriebliche Altersversorgung (bAV) umzuwandeln. Das bedeutet:
- Arbeitgeber müssen die Entgeltumwandlung ermöglichen, wenn ein Mitarbeiter dies wünscht.
- Arbeitnehmer können bis zu 4 % der Beitragsbemessungsgrenze (BBG) in der gesetzlichen Rentenversicherung steuerfrei in die bAV einzahlen (2024: 3.624 € pro Jahr).
- Arbeitgeber müssen diese Beträge über eine Direktversicherung, Pensionskasse oder einen Pensionsfonds abwickeln.
Wichtig: Unternehmen sind nicht verpflichtet, eigene Beiträge zur bAV beizusteuern – mit einer Ausnahme: den gesetzlichen Arbeitgeberzuschuss.
Pflichtzuschuss des Arbeitgebers seit 2019
Mit dem Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG) wurde eine neue Verpflichtung für Arbeitgeber eingeführt: Seit 2019 müssen Unternehmen einen Zuschuss zur bAV leisten, wenn Sozialversicherungsbeiträge eingespart werden.
Die Regelung gilt:
- Seit 2019 für alle neu abgeschlossenen bAV-Verträge.
- Seit 2022 auch für bestehende Entgeltumwandlungsverträge.
Der Arbeitgeberzuschuss beträgt mindestens 15 % des umgewandelten Entgelts und muss zusätzlich zur umgewandelten Summe in die betriebliche Altersversorgung eingezahlt werden.
Beispiel:
Ein Arbeitnehmer wandelt 200 € seines Bruttogehalts in eine Direktversicherung um. Da der Arbeitgeber durch die Entgeltumwandlung Sozialversicherungsbeiträge einspart, muss er mindestens 30 € (15 %) als Zuschuss beisteuern.
Unternehmen sollten prüfen, ob sie diese Regelung korrekt umsetzen, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
Ist eine arbeitgeberfinanzierte bAV Pflicht?
Neben der Pflicht zur Entgeltumwandlung gibt es keine gesetzliche Vorgabe, dass Arbeitgeber eigene Beiträge zur betrieblichen Altersversorgung leisten müssen. Eine arbeitgeberfinanzierte bAV ist freiwillig, kann jedoch als strategisches Mittel zur Mitarbeiterbindung genutzt werden.
Möglichkeiten einer freiwilligen Arbeitgeberbeteiligung:
- Teilweise Arbeitgeberfinanzierung: Unternehmen übernehmen z. B. 50 % der Beiträge und bieten den Rest als Entgeltumwandlung an.
- Vollständige Arbeitgeberfinanzierung: Der Arbeitgeber zahlt die gesamte bAV als Zusatzleistung.
- Leistungsabhängige Zuschüsse: Unternehmen können Zuschüsse an Betriebszugehörigkeit oder Position koppeln, um langfristige Bindung zu fördern.
Vorteil: Eine freiwillige Arbeitgeberbeteiligung kann steuerlich absetzbar sein und verbessert das Employer Branding.
Müssen Arbeitgeber eine bAV für alle Beschäftigten anbieten?
Der gesetzliche Anspruch auf Entgeltumwandlung gilt für alle rentenversicherungspflichtigen Arbeitnehmer – also für Vollzeit- und Teilzeitkräfte gleichermaßen.
Nicht betroffen sind:
- Geringfügig Beschäftigte, die pauschal besteuert werden.
- Selbstständige, die nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen.
- Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst, für die oft spezielle Versorgungswerke existieren.
Trotzdem kann es sinnvoll sein, auch für diese Gruppen freiwillige Lösungen anzubieten, um die Arbeitgeberattraktivität zu steigern.
Welche Vorteile hat eine durchdachte bAV-Strategie für Arbeitgeber?
1. Erfüllung gesetzlicher Anforderungen ohne bürokratischen Mehraufwand
Unternehmen, die frühzeitig eine klare bAV-Strategie entwickeln, vermeiden rechtliche Unsicherheiten und unnötigen Verwaltungsaufwand.
Empfohlene Maßnahmen:
- Kooperation mit einem erfahrenen Anbieter, um die Abwicklung zu erleichtern.
- Mitarbeiter regelmäßig über ihre Rechte und Möglichkeiten informieren.
- Interne Prozesse zur Entgeltumwandlung standardisieren, um Zeit und Kosten zu sparen.
2. Steuerliche Vorteile für das Unternehmen nutzen
Arbeitgeber können ihre bAV-Strategie steuerlich optimieren:
- Zuschüsse zur bAV sind als Betriebsausgabe steuerlich absetzbar.
- Sozialversicherungsersparnis bei Entgeltumwandlung kann die Kosten teilweise ausgleichen.
- Fördermöglichkeiten für Geringverdiener (bis 2.575 € Bruttoeinkommen) bieten zusätzliche steuerliche Vorteile.
Eine kluge Planung spart also nicht nur Kosten, sondern bringt dem Unternehmen finanzielle Vorteile.
3. Employer Branding und Mitarbeiterbindung verbessern
Viele Arbeitgeber unterschätzen, welchen Einfluss eine attraktive bAV auf die Mitarbeiterzufriedenheit hat.
Vorteile einer strategisch eingesetzten bAV:
- Langfristige Mitarbeiterbindung: Arbeitnehmer bleiben eher bei einem Unternehmen, das für ihre Altersvorsorge sorgt.
- Bessere Positionierung im Wettbewerb um Fachkräfte: Eine arbeitgeberfinanzierte bAV kann den Ausschlag bei der Jobwahl geben.
- Image als verantwortungsvoller Arbeitgeber: Unternehmen mit guter bAV gelten als sozial verantwortlich und attraktiv.
Eine proaktive Kommunikation über die Vorteile einer bAV kann dazu beitragen, dass mehr Mitarbeiter sie nutzen und das Unternehmen langfristig profitieren kann.
Was Arbeitgeber über ihre Verpflichtungen zur bAV wissen müssen
Die betriebliche Altersversorgung Verpflichtung für Arbeitgeber umfasst zwei Hauptaspekte:
- Arbeitgeber müssen die Entgeltumwandlung ermöglichen und dafür einen 15 % Zuschuss leisten, wenn Sozialversicherungsbeiträge eingespart werden.
- Eine vollständig arbeitgeberfinanzierte bAV ist freiwillig, kann aber erhebliche strategische Vorteile bringen.
Unternehmen, die eine klare bAV-Strategie entwickeln, erfüllen nicht nur ihre gesetzlichen Pflichten, sondern können auch steuerliche Vorteile nutzen und die Arbeitgeberattraktivität steigern.
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Du bist dir nicht sicher, wie du die betriebliche Altersversorgung in deinem Unternehmen optimal umsetzt? Kein Problem!
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